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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783956144349
Sprache: Deutsch
Umfang: 170 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 21.5 x 14.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Bairisch verfügt über strukturelle, nicht-sichtbare Eigenschaften, die sich im Standarddeutschen nicht finden, dafür in einer Vielzahl anderer Sprachen. Der Linguist Günther Grewendorf macht diese Eigenschaften sichtbar und zeigt, wie reich, wie rätselhaft, wie 'weltläufig' und wie genial dieser Dialekt ist. Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass Dialekte defizitäre Versionen einer Standardsprache sind. Dafür gibt es weder eine gesellschaftliche noch eine sprachliche Rechtfertigung. Im Gegenteil: Das Bairische ist - wie man mit einem einfachen und leicht verständlichen Strukturmodell erkennen kann - geradezu genial. I mog di obwoi-st a Depp bi-st. / I mog eich obwoi-ts Deppn sei-ts ist nicht nur eine bairische Liebeserklärung. Man sieht hier vielmehr eine einzigartige grammatische Besonderheit des Bairischen, die es im Standarddeutschen nicht gibt: Nicht nur Verben können eine Endung für Person und Zahl aufweisen, sondern auch jene Wörter, die Nebensätze einleiten (wie z.B. obwohl, weil, ob oder dass). Anhand zahlreicher weiterer Beispiele (u.a. von Gerhard Polt, Karl Valentin, Bruno Jonas, Benno Höllteufel) vermittelt diese kurze, aufschlussreiche linguistische Handreichung einen wunderbaren Einblick in den strukturellen Reichtum des Bairischen. Für alle, die an Sprache und insbesondere am Bairischen interessiert sind, ein umwerfendes Aha-Erlebnis, nach dem man spontan ausruft: Ja do legst di nieder!

Autorenportrait

Günther Grewendorf, geb. 1946, ist bairischer Muttersprachler und war von 1984 bis 2014 Professor für Linguistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Den Schwerpunkt seiner Forschung bilden die grammatischen Strukturen natürlicher Sprachen. Dazu hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht. Er lebt in München.